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Krankenhaus Zimmer: Tipps zur Planung, Design und Umsetzung
Krankenhäuser neu denken – mit einem durchdachten Patientenzimmer-Designs steigern Sie die Zufriedenheit von PatientInnen und KrankenhausbetreiberInnen. Denn die Gestaltung dieser Zimmer hat großen Einfluss auf die Genesung von PatientInnen und auf die Arbeit von MitarbeiterInnen. In diesem Artikel erhalten Sie wertvolle Hinweise zur Planung und Umsetzung.
ArchitektInnen und PlanerInnen müssen für das Patientenzimmer im Krankenhaus Anforderungen für die Pflege und Bedürfnisse der NutzerInnen berücksichtigen. Keine leichte Aufgabe, da in der Regel nur kleine Flächen zur Verfügung stehen. Zusätzliche Verordnungen beeinflussen die Grundrissgestaltung, da sie beispielsweise Mindestabstände vorschreiben. Wo Sie als PlanerIn oder ArchitektIn Ihren Gestaltungsspielraum nutzen können, erfahren Sie hier.
Gesetzliche Anforderungen für das Krankenhaus Zimmer
Bei Neubauten oder baulichen Veränderungen in Krankenhaus Zimmern müssen die BetreiberInnen gemeinsam mit PlanerInnen und ArchitektInnen sicherstellen, dass der Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie ergonomische Anforderungen erfüllt sind. Diese Vorgaben sind in der ASR V3. festgelegt und umfassen Aspekte wie barrierefreie Zugänge, Bewegungsflächen und Beleuchtung.
Mindestgröße Patientenzimmer Krankenhaus: Platzanforderungen
Die Muster-Krankenhausbauverordnung definiert die Mindestgrößen für Patientenzimmer im Krankenhaus, um den Anforderungen der Pflege und der PatientInnen gerecht zu werden. Ein Einbettzimmer muss mindestens 10 qm umfassen, während für Mehrbettzimmer pro Bett eine Grundfläche von 8 qm vorgeschrieben ist. Diese Vorgaben beziehen sich auf den reinen Patientenbereich und gewährleisten eine ausreichende Grundfläche, um Bewegungsfreiheit zu bieten und die pflegerische Versorgung zu erleichtern. Bereiche wie Nasszellen oder Schränke sind in diesen Maßen nicht enthalten.
Grundriss Patientenzimmer: Zahlen und Fakten für die Planung
Ein durchdachter Patientenzimmer Grundriss erfordert zusätzliche Planungsfaktoren, um eine effiziente Versorgung und ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen:
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Bewegungsflächen für das Pflegepersonal müssen mindestens 1,5 qm betragen, um eine rückenschonende Pflege zu gewährleisten.
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Betten sollten von beiden Längsseiten zugänglich sein, damit das Pflegepersonal ungehindert arbeiten kann.
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Zusätzliche Einrichtungsgegenstände wie Stühle oder Nachttische sollten mobil und leicht verschiebbar sein, um die Flexibilität im Raum zu erhalten.
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Elektrisch verstellbare Betten und abnehmbare Armlehnen tragen zur ergonomischen Gestaltung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei.
Diese Details helfen Ihnen, Patientenzimmer zu planen, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch den praktischen Bedürfnissen gerecht werden.
Krankenhaus Zimmer: Wohlfühlatmosphäre schaffen
Der erste Schritt bei der Gestaltung eines Krankenhaus Zimmers ist die Schaffung einer angenehmen Atmosphäre, die zur Genesung der PatientInnen beiträgt. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Beleuchtung. Mit dem Human Centric Lighting (HCL)-Konzept wird das natürliche Tageslicht imitiert, um den zirkadianen Rhythmus der PatientInnen zu unterstützen. Morgens sollten Beleuchtungen mit höheren Blauanteilen verwendet werden, um die Wachsamkeit zu fördern, während am Abend eine indirekte Beleuchtung mit mindestens 100 Lux empfohlen wird. Diese sorgt für eine entspannende Atmosphäre und vergrößert den Raum optisch. Warmweißes Licht verstärkt das Gefühl einer wohnlichen Umgebung und wird von den meisten PatientInnen als angenehm empfunden.
Akustik und Lärmminderung im Krankenhaus Zimmer
Die Akustik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der PatientInnen. Lärmbelästigungen durch medizinische Geräte oder externe Geräusche können den Genesungsprozess negativ beeinflussen. Daher sollten schalldämmende Materialien wie akustisch wirksame Decken und Wandverkleidungen in die Planung einbezogen werden. Auch spezielle Fenster, die Außenlärm reduzieren, tragen zur ruhigen Atmosphäre im Zimmer bei.
Raumklima und Lüftung im Krankenhaus Zimmer
Ein angenehmes Raumklima fördert die Genesung. Dazu gehört eine gute Belüftung und Klimatisierung, die für eine konstante Frischluftzufuhr sorgt und Temperaturschwankungen minimiert. Regelbare Heizungen und individuell einstellbare Sonnenschutzelemente verhindern Überhitzung und schaffen ein angenehmes Klima - auch an warmen Tagen.
Technische Ausstattung und flexible Einrichtung im Krankenhaus Zimmer
Neben der Beleuchtung spielt auch die technische Ausstattung eine entscheidende Rolle in der Funktionalität eines Krankenhaus Zimmers. Versorgungsschienen über den Betten müssen ausreichend Steckdosen für medizinische Geräte wie höhenverstellbare Betten oder Infusionspumpen bieten. Weitere wichtige Elemente sind Patientenlichtrufkomponenten und Anschlüsse für medizinische Gase. Um den Raum flexibel nutzen zu können, sollten Krankenhaus Nachttische und Esstische nicht fest installiert sein. Mobile Hilfsmittel wie Lifter oder Aufstehhilfen benötigen ebenfalls ausreichend Platz, was durch leicht verschiebbare Möbel und gut zugängliche Schränke gewährleistet wird. Besondere Anforderungen sind nötig für Personen mit einem höheren Gewicht. Hier finden Sie eine Übersicht für Hilfsmittel für stark übergewichtige Menschen. (Adipositas)
Hygiene und Infektionsschutz im Krankenhaus Zimmer
Ein zentraler Aspekt in der Planung von Krankenhaus Zimmern ist die Hygiene. Oberflächen und Materialien, die häufig berührt werden, wie Türdrücker, Haltegriffe und Möbel, sollten aus antibakteriellen Materialien bestehen, um die Übertragung von Keimen zu minimieren. Auch leicht zu reinigende Böden und Wände tragen zum Infektionsschutz bei und erleichtern das Reinigungspersonal bei der Einhaltung hoher Hygienestandards.
Barrierefreies Bad im Krankenhaus Zimmer
Die Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt in der Planung von Krankenhaus Zimmern. Sowohl das öffentliche Baurecht als auch das Arbeitsstättenrecht schreiben vor, dass alle für die Pflege und Betreuung relevanten Räume barrierefrei sein müssen. Die DIN 18040 und ASR V3a.2 regeln die Details zur barrierefreien Gestaltung. Produkte wie das System 900 von HEWI unterstützen diese Anforderungen und sorgen für eine universelle Zugänglichkeit.
Hinweise zur Gestaltung eines barrierefreien Badezimmers finden Sie in folgenden Artikeln im HEWI MAG:
Rutschhemmender Bodenbelag im Badezimmer
Im Badezimmer von Krankenhaus Zimmern sind rutschhemmende Bodenbeläge vorgeschrieben, die der Rutschhemmungsklasse R 9 entsprechen müssen. Für Nassbereiche sind Bodenbeläge der Bewertungsgruppe R 10 erforderlich, um die Sicherheit zu gewährleisten, auch wenn der Boden nass ist oder mit Reinigungsmitteln in Kontakt kommt. Zudem müssen die Böden strapazierfähig genug sein, um den hohen Belastungen durch Rollstühle, Lifter und Transportwagen standzuhalten. Weitere Informationen hierzu finden sich in der DGUV Information 207-016.
Patientenzimmer Türen: Breite und Anforderungen
Die Türen in Patientenzimmern im Krankenhaus müssen eine lichte Breite von mindestens 1,25 m und eine Höhe von 2,10 m aufweisen, damit das Pflegepersonal problemlos Patientenbetten durchschieben kann. Schwellen sollten vermieden werden, um eine reibungslose Nutzung zu ermöglichen. Unterschiedliche Türöffnungsrichtungen bei Zimmer- und Nasszellentüren helfen, Kollisionen zu vermeiden und den Zugang zu erleichtern.
Herausforderungen in der Krankenhausplanung erfolgreich meistern
Die Planung und der Umbau von Krankenhaus Zimmern stellen ArchitektInnen und PlanerInnen vor viele Herausforderungen. Gesetzliche Bestimmungen sollten als Mindeststandard betrachtet werden, um die Praktikabilität zu gewährleisten. Projekte wie KARMIN zeigen, dass eine durchdachte Gestaltung von Krankenhaus Zimmern nicht nur die Genesung der PatientInnen unterstützt, sondern auch das Infektionsrisiko senken kann. Hier finden Sie mehr zu diesem Projekt.
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